Rechthaberich
“Ich bin nicht rechthaberisch”,
sagte ich, und sagte nicht,
dass mein Rechthaber-Ich
der Frage auswich.
Die Frage war nämlich,
„Wie oft bist du im Recht?“
und da war es mein Pech,
dass ich es immer bin.
Recht haben, das kann ich,
aber es dann zu behalten,
und mein Leben so zu gestalten,
dass ich es niemals abgeben muss.
Denn wer’s nicht hat muss es sich nehmen,
und wer’s nicht braucht soll es abgeben,
und wer’s nicht kennt muss damit leben,
oder andere bezahlen,
und mit den Geldsummen prahlen,
die einen unantastbar machen.
Ich weiß, davon träumt ihr vielleicht nicht,
aber sicherlich träumt davon
euer Rechthaber-Ich.